Team Wallraff

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Ekelessen zu saftigen Preisen: So wird an deutschen Raststätten abgezockt

Abgelaufenes Essen zu hohen Preisen, Mitarbeiter unter Druck: „Team Wallraff“ recherchierte sieben Monate lang in deutschen Raststätten – und die Ergebnisse sind alarmierend. Vor allem das Unternehmen „Tank und Rast“ steht in der Kritik.

Ekelzustände an deutschen Raststätten: Die RTL-Sendung „Team Wallraff“ recherchierte sieben Monate lang undercover

 
 „Team Wallraff“ recherchierte für die neueste Ausgabe der RTL-Sendung über mehrere Monate in deutschen Autobahnraststätten. Zwei Journalistinnen waren als Mitarbeiterinnen an verschiedenen Standorten der Firma „Tank und Rast“ angestellt, die Eigentümerin von 390 – und damit fast aller – Rastanlagen in Deutschland ist. Dort dokumentierten sie, was sie bei der täglichen Arbeit erlebten.

Die Ergebnisse sind erschreckend: Zur Gewinnmaximierung werden der TV-Sendung zufolge auch Gesundheitsrisiken für die Verbraucher hingenommen. Alles, was verkauft werden könne, werde dem ahnungslosen Autofahrer angeboten – zum hohen Preis und oft unabhängig vom Verfallsdatum der Ware. Belegte Brötchen, die maximal drei Stunden in der Auslage liegen dürfen, blieben dort deutlich länger. Danach werde lediglich der Belag weggeworfen und durch neuen ersetzt. Manchmal nicht einmal das: in der Raststätte Auerwalder Blick Nord sei der alte Wurstbelag einfach kleingeschnitten und als Bestandteil einer Soljanka-Suppe wieder verkauft worden.

Essen aus Dosen, Preise wie Restaurants

MISSSTÄNDE BEI RASTSTÄTTEN

Tank & Rast – das dunkle Autobahn-Imperium

Auch bei anderen verderblichen Waren werden „Team Wallraff“ zufolge hygienische Standards regelmäßig missachtet: so habe unverschlossener Pudding zum Teil länger als eine Woche in der Auslage gestanden, Kartoffelsalat vom Vortag sei mit neuem verrührt und alter Obstsalat mit Zuckerwasser „aufgefrischt“ worden. Dass Mitarbeiter aufgefordert würden, auf das Händewaschen zu verzichten, um Zeit zu sparen, überrasche da schon gar nicht mehr.

Zur Effizienzsteigerung werde seit der Privatisierung der Rastanlagen vor 18 Jahren auch kaum noch mit frischen Waren gekocht, selbst wenn das auf den großen Werbetafeln in den Restaurants so angekündigt sei. Viel häufiger komme es aus der Dose oder der Tiefkühltruhe. Dass das Essen da oft nicht schmecke, sei kein Wunder. Trotzdem würden Preise wie in besseren Restaurants verlangt. Der fehlende Wettbewerb machte es möglich.

Zum Getränk noch einen Schokoriegel anbieten

Alles werde optimiert und sei auf höchsten Profit ausgerichtet, klagen die Undercoverjournalistinnen an. Allerdings bleibe der nicht bei den Pächtern der Raststätten. Die seien nur abhängiger Teil des Systems. Vielmehr müssten sie von ihrem Gesamtumsatz 25 Prozent an den Eigentümer „Tank und Rast“ abführen – normal seien im Franchise-Business 8 bis 12 Prozent. Die Verträge der Pächter liefen dabei auch meist nur ein Jahr. Wer nicht mitspiele, sei raus.

Dazu gehört demnach, dass alle Auflagen von „Tank und Rast“ über die Pächter an die Mitarbeiter weitergegeben werden müssten. Diese seien zum Beispiel verpflichtet, Zusatzverkäufe zu generieren. Wenn ein Angestellter von einem Testkäufer ertappt werde, dass er beim Kauf eines Erfrischungsgetränks nicht noch einen Schokoriegel oder ein Gebäckstück vorgeschlagen hat, müsse er sich vor seinem Vorgesetzten verantworten. Die hätten ihre Mitarbeiter auch sonst stets im Blick, denn die große Anzahl von Kameras in den Rastanlagen diene nicht nur dem Schutz vor Diebstahl, sondern auch zur Überwachung der eigenen Leute.

An kleinen Autohöfen kann man sparen

Eine halbe Milliarde Euro setzte „Tank und Rast“ nach Angaben der RTL-Sendung so allein 2014 um. Für die Nutzungsrechte an den hochprofitablen Autobahnflächen habe das Unternehmen davon lediglich 3 Prozent an den Bund abführen müssen, also ganze 15 Millionen Euro. In der gleichen Zeit habe der Staat ein Vielfaches für den Bau und die Pflege von solchen Anlagen gezahlt. Natürlich aus Steuergeldern.

Wer nicht weiter von „Tank und Rast“ abgezockt werden möchte, sollte – wann immer es geht – Raststätten meiden und stattdessen zu Autohöfen fahren, die oft nur wenige hundert Meter von der Autobahn entfernt liegen, rät „Team Wallraff“. Mit dem kleinen Umweg könne man beim Benzin 7 bis 10 Prozent und beim Einkauf von Snacks und Getränken etwa ein Drittel sparen. Doch die Reporter warnen: „Tank und Rast“ kaufe mittlerweile auch Autohöfe auf und passe die Preise denen der Rastanlagen an. Diese Autohöfe erkenne man an der Marke „Rosies“.
 
Wer in einem Rasthof essen gehe, solle sorgfältig die Qualität prüfen, heißt es in der Sendung. Sei das Brötchen zu alt, schmecke das Essen komisch oder sei es nicht richtig heiß, gebe man es besser zurück. Besonders aufmerksam solle man morgens und vormittags sein, wenn verstärkt Ware des Vortags angeboten werde.

Veröffentlicht von Neu-Essener

Ich bin, ich weiß nicht wer. Ich komme, ich weiß nicht woher. Ich gehe, ich weiß nicht wohin. Mich wundert, dass ich so fröhlich bin …

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