Restless-Legs-Syndrom (3)

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Restless-Legs-Syndrom (3)

Orale Gabe

Eine orale Eisengabe

wäre zwar nicht mit den vorgenannten Risiken der parenteralen Zufuhr belastet. Auch hier sind aber die Ergebnisse widersprüchlich oder doch unbefriedigend: Eine erste Studie von Davis u. a. fand keine Wirksamkeit von oralem Eisen gegenüber Placebo.

Auch neuere Ergebnisse zeigten nur marginale Verbesserungen der subjektiven Schwere-Einschätzung.

Weitere Methoden

Ausweichmedikationen

Verschiedene Antikonvulsiva – so etwa Gabapentin (Gabax/Neurontin) oder das vor allem gegenwärtig wieder stark in das Forschungsinteresse gerückte Pregabalin (Lyrica) – haben eine gewisse Wirksamkeit beim RLS gezeigt.

In einer 2014 durchgeführten großen Vergleichsstudie war Pregabalin bei RLS ähnlich gut wirksam wie Pramipexol, die Augmentationsrate war damit aber fünffach geringer. Ein limitierender Faktor sind jedoch Nebenwirkungen wie Benommenheit und Somnolenz. Pregabalin gilt außerdem bei bestimmten Patienten als Missbrauchs- und Abhängigkeit erzeugend.

Behandlung

Die individuell angepasste Behandlung richtet sich nach dem subjektiven Leidensdruck der Patienten. Primär steht meist eine Verbesserung der Schlafqualität im Vordergrund. Eine bedarfsorientierte oder dauernde medikamentöse Therapie dürfte für die Mehrheit der Betroffenen mit ausgeprägter Symptomatik unausweichlich sein.

Bei der sekundären Form des RLS muss nach Möglichkeit die zugrundeliegende Ursache beseitigt werden; so ist etwa ein Eisenmangel durch Eisenpräparate leicht auszugleichen, die Behandlung des RLS bei einer Schwangerschaft kann hingegen sehr schwierig sein.

In Fällen, in denen sich die Behandlung mit nur einer bestimmten Wirkstoffgruppe (Monotherapie) als nicht erfolgreich oder nach längerer Anwendung als zunehmend ineffizient erweist, kann der Arzt auch auf die Möglichkeit einer Kombinationstherapie (z. B. Dopaminagonist + L-Dopa) zurückgreifen.

Augmentation

Augmentation ist eine ernst zu nehmende Nebenwirkung vor allem bei der lang andauernden Behandlung mit Levodopa und Dopaminagonisten. Es ist zu unterscheiden von therapie-unabhängigen („spontanen“) Verschlechterungen der RLS-Symptome. Das Kernsymptom der Augmentation ist ein früheres Eintreten der Symptome im Tagesverlauf (mindestens 4 Stunden im Vergleich zu Beginn der aktuellen Therapie).

Augmentation zeigt sich zweitens, indem die Zeit der Ruhe bis zum Eintreten der Beschwerden kürzer wird: kamen sie beispielsweise bisher erst nach Stunden, sind sie schon nach wenigen Minuten da. Das dritte Symptom von Augmentation ist die Ausbreitung der Beschwerden von den Beinen auf andere Körperteile, insbesondere die Arme. Die derzeit für RLS geltende Leitlinie empfiehlt in solchen Fällen, auf Opiate, Gabapentin oder Pregabalin umzustellen, auch wenn diese Wirkstoffe derzeit für diese Indikation nicht zugelassen seien.

Levodopa (L-Dopa)

Als Therapie bei leichten und nur gelegentlich auftretenden Beschwerden gilt vor allem die Verabreichung von Levodopa (z. B. Restex, Madopar), einer Vorstufe von Dopamin. Es führt zu fast sofortiger Linderung der Beschwerden.

Die dauerhafte Gabe führt allerdings bei einigen Patienten nach längerer Anwendung zur Augmentation (s.u.): Sie ist die häufigste und wichtigste der Nebenwirkungen von Levodopa. In einigen Fällen kann die Augmentation mit einer geringeren täglichen Dosis oder Verteilung der Dosis auf mehrere kleine Dosen rückgängig gemacht werden.

Außerdem stellen Toleranzentwicklung sowie schnelles Abklingen der Wirkung im Laufe der Nacht ein häufiges Problem dar.

Dopaminagonisten

Bei der Behandlung schwerer bzw. täglicher Beschwerden gelten dopaminähnlich wirkende Substanzen (Dopaminagonisten) inzwischen als Mittel der Wahl. Diese Substanzen stimulieren Dopamin-Rezeptoren.

  • Von Mutterkornalkaloiden abgeleitete Dopaminagonisten (auch „ergoline Dopaminagonisten“ oder „Ergot-Derivate“ genannt) wie die auch bei der Therapie des Morbus Parkinson eingesetzten Cabergolin (Cabaseril®) und Pergolid (Parkotil®) sind hochwirksame, wenngleich nicht unumstrittene und nebenwirkungsreiche Wirkstoffe beim RLS.
  • Sie können aber, sofern sie vertragen werden, zeitlich unbegrenzt eingenommen werden und steigern die Lebensqualität der Betroffenen erheblich (ca. 50 % der Anwender sind länger als ein Jahr beschwerdefrei). Weitere eingesetzte Substanzen dieser Wirkstoffgruppe sind Bromocriptin und Lisurid.
  • Die deutschen Krankenkassen bezahlen die kostenintensive RLS-Therapie mit diesen Substanzen (Off-Label-Use) inzwischen in der Regel nicht mehr.
  • Die nicht von Mutterkornalkaloiden abgeleiteten (nonergolinen) Dopaminagonisten Ropinirol (Adartrel® bzw. Requip®) und Pramipexol (Sifrol® bzw. Mirapexin®), welche beide Anfang 2006 für die Behandlung von RLS zugelassen wurden, können die Symptome des RLS ebenfalls lindern.
  • Bei lang andauernder Behandlung beispielsweise mit Pramipexol kommt es nicht derart häufig zur Augmentation wie unter L-Dopa. Die Medikamente stellen daher aktuell neben der Behandlung mit L-Dopa-Präparaten den Goldstandard in der Behandlung des RLS dar.
  • Studien zu Dopaminagonisten in transdermaler Applikation (Pflaster) mit dem Wirkstoff Rotigotin (Neupro®-Pflaster, Leganto®-Pflaster) haben Wirksamkeit und Verträglichkeit dieses Wirkstoffs und der Darreichungsform gezeigt.
  •  Als besonderes Merkmal scheint bei der transdermalen Rotigotin-Therapie das Risiko einer Augmentation besonders gering.[22] Inzwischen wird sie erfolgreich bei Morbus Parkinson und beim RLS eingesetzt. Ein weiterer Kandidat für diese Anwendungsform ist Lisurid.

Die individuell angepasste Behandlung richtet sich nach dem subjektiven Leidensdruck der Patienten. Primär steht meist eine Verbesserung der Schlafqualität im Vordergrund. Eine bedarfsorientierte oder dauernde medikamentöse Therapie dürfte für die Mehrheit der Betroffenen mit ausgeprägter Symptomatik unausweichlich sein.

Bei der sekundären Form des RLS muss nach Möglichkeit die zugrundeliegende Ursache beseitigt werden; so ist etwa ein Eisenmangel durch Eisenpräparate leicht auszugleichen, die Behandlung des RLS bei einer Schwangerschaft kann hingegen sehr schwierig sein.

In Fällen, in denen sich die Behandlung mit nur einer bestimmten Wirkstoffgruppe (Monotherapie) als nicht erfolgreich oder nach längerer Anwendung als zunehmend ineffizient erweist, kann der Arzt auch auf die Möglichkeit einer Kombinationstherapie (z. B. Dopaminagonist + L-Dopa) zurückgreifen.

Fortsetzung morgen …  Restless-Legs-Syndrom (4)

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Veröffentlicht von Neu-Essener

Ich bin, ich weiß nicht wer. Ich komme, ich weiß nicht woher. Ich gehe, ich weiß nicht wohin. Mich wundert, dass ich so fröhlich bin …

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