Hillary Clinton und John Podesta.
Hat ein Tippfehler mit dafür gesorgt, dass Clinton die Wahl verloren hat?
Die von Hackern gestohlenen und veröffentlichten E-Mails demokratischer Politiker sorgten kurz vor der US-Präsidentenwahl für Wirbel.
Möglicherweise kosteten sie Hillary Clinton gar den Sieg.
Für einen Teil davon soll ein Tippfehler verantwortlich sein.
Die auf WikiLeaks veröffentlichten E-Mails von Hillary Clinton und ihrem Wahlkampfmanager John Podesta haben der demokratischen Kandidatin schwer geschadet, sie am Ende vielleicht sogar den Sieg bei der Präsidentenwahl gekostet.
Ausgegangen sei die Attacke von einer „Hackergruppe, die der russischen Regierung nahe steht“, sind sich US-Geheimdienste sicher.
In der „New York Times“ berichtet nun ein Kampagnen-Mitarbeiter der Demokraten, dass ein Tippfehler Ursache für den erfolgreichen Hack auf das Konto von Podesta war.
Podesta war Stabschef unter dem demokratischen US-Präsidenten Bill Clinton, auch für Barack Obama war er aktiv, zuletzt leitete er Hillary Clintons Wahlkampfteam.
Entsprechend gut vernetzt ist er in der demokratischen Partei.
Auf seinem Account befanden sich laut „New York Times“ 60.000 Mails der vergangenen zehn Jahre.
Am 19. September traf dort eine sogenannte Phishing-Mail ein.
Solche Nachrichten gaukeln vor, von einem seriösen Anbieter geschickt worden zu sein, etwa einer Bank, Versicherung oder Kreditkartenfirma.
Der Empfänger wird dann mit einer Begründung aufgefordert, seine Daten einzugeben.
Befolgt man die Anweisung, erhält der Absender der Phishing-Mail die Informationen.
Phishing-Mail von „Google“ an John Podesta.
Im Fall von Podesta war es laut „New York Times“ eine Mail von Google bezüglich seines Gmail-Kontos.
Einer seiner Assistenten sah die Mail, in der davor gewarnt wurde, dass der Account nicht mehr sicher sei, und man dringend das Passwort ändern müsste.
Er schickte die Mail an einen Computer-Techniker weiter und bat um Einschätzung.
Dieser antwortete: „This is a legitimate email. John needs to change his password immediately.“
(Dies ist eine seriöse Email. John muss sein Passwort sofort ändern).
Der Helfer befolgte den Rat und öffnete den Hackern das Tor zu zehn Jahren E-Mails eines wichtigen Beraters der Demokraten.
Gegenüber der „New York Times“ beteuert der Techniker, dass ein Tippfehler Schuld daran sei.
Er habe sehr wohl gesehen, dass es sich um eine Phishing-Mail handelte und habe „illegitimate“ (unseriös) schreiben wollen.
Dieser Fehler quäle ihn seitdem jeden Tag.
CIA: Hackerangriff auf Hillary Clinton kam aus Russland.
Die wenig später über WikiLeaks veröffentlichten Mails von Podesta und Clinton waren besonders in den US-Medien ein wichtiges Thema in der Spätphase des Wahlkampfes.
Unter anderem ging aus ihnen hervor, dass eine damalige Mitarbeiterin von CNN das Clinton-Team vor den TV-Debatten über einige der Fragen informiert hatte.
Mehreren Medienberichten zufolge geht der US-Geheimdienst CIA davon aus, dass die Hackergruppe neben den E-Mail-Konten demokratischen Politikern auch solche von Republikanern gehackt hätte.
Veröffentlicht wurden aber nur die der Demokraten.
Die CIA sehe daher eine bewusste Manipulierung zugunsten von Donald Trump.
Es wird spekuliert, ob die republikanischen E-Mails während der Amtszeit Trumps nun als Druckmittel eingesetzt werden könnten.